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5 Schritte zu Babys perfekten Beikoststart - Tipps von Ernährungsberaterin Jenny

Heute erzählt uns Jenny, glückliche Dreifach-Mami, Ernährungsberaterin und Sozialpädagogin etwas über den Beikoststart und den hat sie immerhin 3x mitgemacht :)


Kaum ist dein kleiner Schatz auf der Welt, ist auch bald der Moment da, in dem du dir Gedanken über den Beikoststart machst. Vielleicht ist es dein erstes Baby und Beikost wirkt wie ein fremdes Land auf dich. Du bist aufgeregt, welche neuen Erfahrungen du und dein Baby machen werdet, aber auch etwas verunsichert, denn du weißt nicht, was auf dich zukommt. Vielleicht bist du auch schon Mehrfachmama und die letzte Beikostzeit ist nicht so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast.

Wie es auch sei: Du willst das Beste für deinen Schatz. Damit euch der Start entspannt gelingt, habe ich hier im Artikel für dich 5 Schritte für dich, auf die du beim Beikoststart unbedingt achten musst.



1. Die richtigen Infos

Wenn es um Babys geht, hat jeder eine Meinung und das Internet ist voll von meist widersprüchlichen Infos. Egal ob zum Thema Schlafen, Windeln oder Tragen, wenn du dich schlau machen möchtest, kann es sein, dass du dich wie im Dschungel fühlst. Beim Essen ist das nicht anders. Die einen sind Team Brei, die anderen Team BLW und natürlich ist jede Seite von der eigenen Meinung überzeugt. Doch was passt zu dir und zu deinem Baby?


Mein Tipp: Hör auf, dich stundenlang durch das Internet zu forsten und informiere dich bei Leuten, die richtig Ahnung davon haben. (PS: Dazu gehören Kinderärzte meistens nicht.) Lies aktuelle Empfehlungen, Bücher mit unterschiedlichen Konzepten, vergleiche sie und picke dir das raus, was zu euch passt. Oder buche dir gleich einen Beikostkurs. Da hast du den Vorteil, dass du direkt Fragen stellen kannst.



2. Der richtige Zeitpunkt

Stell dir vor, ihr sitzt am Tisch, du hast dein Baby auf dem Arm. Es ist nun schon 4 Monate alt

und es schaut euch aufmerksam beim Essen zu. Du fragst dich, ob es nun schon so bereit ist,

Beikost zu bekommen. Laut Empfehlungen kannst du zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat (BLW ab dem 7. Lebensmonat) mit Beikost beginnen. Das ist aber ein ganz schön langer Zeitraum und nun ist es deine Aufgabe, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wichtig ist, dich nicht von komischen Kommentaren von Außenstehenden stressen zu lassen, sondern nur auf dein Baby zu hören. Achte auf diese Beikostreifezeichen, um herauszufinden, wann ihr mit der Beikost starten könnt:

  • Mit Unterstützung aufrecht sitzen. Dein Baby sollte unbedingt jegliche Art von Essen in aufrechter Position angeboten bekommen und verspeisen. Ansonsten kann es sich verschlucken oder sogar ersticken.

  • Hand-Mund-Koordination. Dein Baby führt sein Händchen gezielt zum Mund. Es kann Lebensmittel, wie zum Beispiel gegarte Gemüsesticks gut greifen und bringt es dann gekonnt zum Mund, um es zu untersuchen.

  • Zungenstreckreflex verschwindet. Der Zungenstreckreflex schiebt Essen wieder aus dem Mund. Das kann man oft beobachten, wenn Babys sehr früh Brei bekommen. Meistens sind die anderen Reifezeichen auch noch nicht genügend ausgeprägt und das Baby sollte eigentlich noch keine Beikost bekommen.


Achtung: Diese vermeintlichen Zeichen signalisieren dir NICHT die Beikostreife.

  • Interesse am Essen. Natürlich muss sich dein Baby für Essen interessieren. Es reicht aber eben nicht aus, wenn es euch beim Essen beobachtet. Denn das kann auch einfach nur heißen, dass es euch im Auge hat, um von euch als Vorbilder zu lernen. Es unterscheidet dabei nicht, ob ihr gerade esst oder die Wohnung putzt.

  • Vermehrte Milchmahlzeiten/mehr Hunger. Nur weil dein Baby gefühlt nur an deiner Brust trinkt oder die Flasche verlangt, heißt das nicht, dass es nun feste Nahrung braucht. Denn es kann auch einfach nur bedeuten, dass es wächst oder einen Entwicklungsschub hat.


Wichtig ist, dass du nicht nur auf einzelne Zeichen achtest, sondern vielmehr auf die Kombination mehrerer oder aller Beikostreifrezeichen.

3. Die richtigen Lebensmittel

Egal ob du mit Brei oder BLW anfängst, dein Baby kann nicht alles von Anfang an bekommen.

Am besten startest du mit Gemüsesorten wie Kürbis (Hokkaido zum Beispiel), Möhren (können stopfen), Zucchini oder Brokkoli. Das kannst du mit Kartoffeln oder Süßkartoffeln kombinieren und etwas Geflügel dazu. Wichtig ist, dass alles gut gegart ist. Wenn du dein Baby vegetarisch ernähren möchtest, achte darauf, Vollkorngetreide mit einzuplanen und in kleinen Mengen Hülsenfrüchte einzuführen. So bekommt dein Baby auch gut Eisen und Zink. Lass dir nicht einreden, die Milchmahlzeiten schnell ersetzen zu müssen. Schau lieber, dass du zu jeder Mahlzeit weiter stillst oder die Flasche gibst. Erst im späteren Verlauf werden Mahlzeiten ersetzt und Wasser zusätzlich angeboten. Nicht geeignet sind alle stark verarbeiteten Lebensmittel, Fertiggerichte, Salz, Gewürze (Kräuter sind aber super), Zucker und rohe tierische Lebensmittel (rohes Fleisch, Fisch, Eier, Rohmilch und Produkte aus Rohmilch). Bei Milch- und Milchprodukten allgemein sollten 200ml pro Tag nicht überschritten werden. Die Nieren deines Babys sind mit so viel Protein noch überfordert.


4. Der richtige Rahmen

Mindestens genauso wichtig wie das „WAS“ ist das „WIE“. Also wie du die Mahlzeiten deines Babys gestaltest. Stell dir am besten die Frage, wie du am liebsten dein Essen isst. Ich denke nicht, dass du gern alles hektisch in dich reinfutterst und von deiner Familie noch gedrängt wirst, aufzuessen, auch wenn du schon satt bist und du das Gefühl hast, es kommt dir zu den Ohren wieder raus. Außerdem isst du bestimmt auch viel lieber in guter Gesellschaft. Genau so ist es bei deinem Baby auch. Sorge für eine entspannte und ruhige Atmosphäre ohne Stress und Hektik. Esst am besten gemeinsam. Alle zusammen an einen Tisch zu bekommen, gelingt vielleicht selten. Aber du kannst mit deinem Baby zusammen essen. Das ist enorm wichtig für seine Entwicklung, denn es schaut sich alles bei dir ab. Du bist sein Vorbild. Achte darauf, wann es satt ist und animiere es dann nicht weiter zum Essen. Lass dein Baby auch beim Füttern das Ruder übernehmen und lass seinen Mund zum Löffel kommen. Rede mit deinem Baby und achte genau auf die Signale, die es dir sendet. Das braucht etwas Übung, aber ihr werdet nach und nach ein richtiges Dreamteam beim Essen.


"Ich nehme die Gesundheit meines Babys und mir selbst in die Hand. Ich entscheide selbstbewusst, was uns guttut."

5. Die richtige Einstellung

Du bist für dein Baby Vorbild. Bist du gestresst, merkt das auch dein Baby. Stress und Druck haben in der Beikostzeit nichts zu suchen und schaden dem Essverhalten deines Babys enorm. Bleib also selbst entspannt, gib euch Zeit und vertrau deinem Baby und deinem Bauchgefühl. Versuche zu erkennen, wie dein Verhältnis zum Essen ist. Teilst du Lebensmittel in „gut“ und „böse“? Hast du vielleicht selbst eine lange Diätgeschichte hinter dir? Oder hast du ein schwieriges Verhältnis zum Essen? Dann decke diese Gedankenmuster auf und mache sie dir bewusst. Das hilft schon sehr viel, diese nicht an dein Baby weiterzugeben.


Mit diesen 5 Schritten seid ihr auf einem guten Weg, eine wundervolle Beikostzeit zu erleben und die gemeinsamen Mahlzeiten auch später am Familientisch zelebrieren zu können. Ich wünsche dir nun viel Spaß bei der Umsetzung und alles Gute für eure Beikostzeit. Solltest du Fragen oder Beratungsbedarf haben, bin ich sehr gern für dich da. Mit meinen Workshops und Beratungsangeboten unterstütze und begleite ich dich, dein Baby und deine Familie sehr gern hin zur entspannten Beikostzeit und Harmonie am Familientisch.



Jenny auf Instagram: @jennymichel_familienernaehrung


Vielen lieben Dank liebe Jenny, für deine Ausführlichkeit!!



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